Wählergemeinschaften – Stimmenfänger oder Motor für echte Veränderung?

an elderly man talking to a man
Photo by Edmond Dantès on Pexels.com

Wenn wieder Wahlkampf ist, tauchen sie auf wie Pilze nach dem Regen: Wählergemeinschaften. Mit großen Sprüchen, bunten Plakaten und dem Versprechen, „ganz nah bei den Bürgern“ zu sein. Doch wofür stehen sie wirklich? Und noch wichtiger: Wem nützen sie eigentlich?

Nur Stimmen abgreifen?

Der Vorwurf liegt auf der Hand: Viele Wählergemeinschaften wirken wie Zweckbündnisse, die einzig und allein gegründet wurden, um ein paar Stimmen abzugreifen. Mal ein freundliches Lächeln, ein lockerer Slogan – und schon soll das Kreuzchen gemacht werden. Doch was passiert nach der Wahl? Oft verschwinden die lauten Töne, und übrig bleibt ein Sitz im Rat – ohne Ideen, ohne Konzept, ohne Projekte.

Versprechungen statt Inhalte

Die Masche ist nicht neu: Man verspricht den Menschen „Zukunft“, „Nähe“, „Gerechtigkeit“ – alles wunderbar klingende Schlagworte. Aber konkrete Pläne, wie diese Ziele umgesetzt werden sollen, sucht man vergeblich. Wer nur mit Versprechungen arbeitet, liefert keine Lösungen, sondern betreibt Schaufensterpolitik. Und die bringt weder der Stadt noch den Bürgerinnen und Bürgern etwas.

Echter Sinn einer Wählergemeinschaft

Dabei könnte es ganz anders sein. Eine Wählergemeinschaft sollte keine Tarnorganisation sein, die nur den Zweck hat, Sitze zu erobern. Der echte Sinn liegt darin:
• Projekte voranzutreiben, die das Leben in der Stadt wirklich verbessern
• Bürgerbeteiligung zu stärken, damit Entscheidungen nicht im Hinterzimmer fallen
• Probleme praktisch anzupacken, statt nur Schlagworte auf Plakate zu drucken
• Transparenz zu schaffen, damit nachvollziehbar ist, warum welche Entscheidung getroffen wurde

Verantwortung übernehmen – oder es bleiben lassen

Politik bedeutet Verantwortung. Wer sich zu einer Wählergemeinschaft zusammenschließt, muss bereit sein, diese Verantwortung zu tragen: Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie unbequem sind. Wer dazu nicht bereit ist, sollte ehrlich sein – und lieber keine falschen Hoffnungen wecken.

Fazit: Schein oder Sein?

Eine Wählergemeinschaft, die nur auf Stimmenfang geht, ist am Ende nichts weiter als ein Papiertiger. Sie hinterlässt keine Spur außer enttäuschten Erwartungen. Eine Gemeinschaft, die aber wirklich anpackt, gestaltet und Verantwortung übernimmt, kann ein wertvoller Motor für die Stadt sein.

Die entscheidende Frage bleibt also: Geht es ums Versprechen – oder ums Tun?

Marc Marcus Matuszak